V-1 Die Fliegende Bombe Fi 103 (waffen-arsenal Band 97)

V-1 Die Fliegende Bombe Fi 103 (waffen-arsenal Band 97)
Tags: Joachim Engelmann

Im August 1939 legte Dipl.Ing. Dr. Ernst Steinhoff, Abteilungsleiter in Peenemunde-Ost, dem Reichsluftfahrt-Ministerium eine Denkschrift vor uber den "Anflug von Feindzielen mit unbemannten Flugzeugen" mit dem Vorschlag, unter Ausnutzung geg­nerischer Rundfunksender mit besonderen Funk-Navigations-Verfahren pilotenlose Bomber an ihre Ziele heranzufuhren. Es hatte schon 1930 erste Versuche damit gege­ben und 1937 bereits Flugversuche von Flugkorpern mit Autopiloten nach Entwur­fen der "Deutschen Versuchsanstalt fur Luftfahrt". Das Ministerium bezog keine Stellung. Das 1941 erneut vorgelegte Ange­bot wurde strikt abgelehnt, weil Hitler am 11. September 1941 langfristige Waffenent­wicklungen verboten hatte. Als 1942 die Entwicklung der V 2 zu stocken schien, die eigenen Luftangriffe auf England immer verlustreicher wurden und "Vergel­tungsschlage" fur britische Luftangriffe auf deutsche Stadte gefuhrt werden sollten, zu­dem England "friedensbereiter" gemacht werden sollte, tauchte der Gedanke eines Fern-Beschusses mit neuen Waffen und gro­?er Sprengstoffmenge wieder auf. Er mun­dete in einem kleinen unbemannten Verlust-Flugzeug, billig, ferngesteuert, mit 800 kg Sprengstoff auf 250 Kilometer Ent­fernung gegen ein Flachenziel von 20 xlO Kilometer, also einer Boden-Boden-Waffe. Dabei mu?te ein Sonderantrieb verwendet werden und der Start von einer Startanlage oder Trager-Flugzeug erfolgen. Die Ge­schwindigkeit war begrenzt, die Flughohe lag zwischen 300 und 2.500 Metern Hohe.